Zwei Tänzer fliegen aufeinander zu. In der Mitte tanzt ein Mädchen vor einem weißen Ballon. Als würde sie mit dem Mond tanzen. Wenn Wang Ramirez Hip Hop, Ballett und Kampfkunst miteinander verweben, hat das etwas Zauberhaftes. Andere Performer beeindrucken bei „Tanz im August“ durch nackte Tatsachen.
Nacktheit als Botschaft
Mia Habib vereint in „A Song to“ 16 professionelle und bis zu 30 nicht-professionelle Tänzer auf der Bühne. Sie alle sind nackt. Nur das Licht kleidet sie. Sie können sich nicht an der Musik festhalten. Es ist still. Aus der Dunkelheit erzählen sie die Geschichte der Menschheit, von Massenprotesten und menschlichem Makel. Eine der Laien-Performerinnen in Freiburg erklärte, dass es nie entblößend sei und niemand schräg drauf. Sie alle sind unterschiedlich. Sie alle sind. Nicht selten fordern Performer bei „Tanz im August“ den Zuschauer heraus, Habib wird eine von ihnen sein.
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Mithkal Alzghair verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Alzghair selbst wohnt in Montpellier. Er lernte es, im Exil zu leben und fern der Heimat ein anderes Leben aufzubauen. In „Displacement“ setzt er die Schrecken des syrischen Bürgerkriegs in eine Choreographie um. Wie reagiert der Körper auf erzwungene Bewegungen? Flucht und Vertreibung, Hoffnung und Tradition sind seine Eckpfeiler. Sein Oberkörper und die der anderen Tänzer sind entblößt. Als hätten sie etwas verloren.
Weitere Informationen
Folgende Aufführungen wurden im Text erwähnt:
Mithkal Alzghair „Displacement“ (2. und 3. September)
Mia Habib „A Song to“ (3. und 4. September)
Wang Ramirez „Everyness“ (die letzte Aufführung war am 28. August)
Das Tanz im August-Festival läuft noch bis zum 4. September 2016.