65. Berlinale: Warten auf Batman

Christian Bale auf der 65. Berlinale bei der Premiere von Terrence Malicks "Knight of Cups"

Bisher hat mir meine Berlinaleakkreditierung einige (Kino- und Interview)Türen geöffnet. Dass sie mir hinderlich sein könnte, hätte ich nie gedacht. Bis Christian Bale und Ian McKellen zur Berlinale kamen. Ein Protokoll meines Tages als Reporterin und Amateur-Fotojägerin.

8:30 Uhr: Bei Eiseskälte warten vereinzelte Autogrammjäger sieben Stunden zu früh auf Christian Bale vor dem Hyatt Hotel. Ich ziehe Sir Ian McKellen als 93-jährigen Mister Sherlock Holmes vor.

10:45 Uhr: Richtige Entscheidung! Regisseur Bill Condon inszeniert „Mr. Holmes“ als vergnügliche Detektivgeschichte. Seitdem kann Ian McKellen imkern. Mich überzeugt wieder mal sein Blick. In den Augen offenbart sich sein ganzes Können.

14:24 Uhr: Interview mit Jayro Bustamante. Er tritt mit „Ixcanul“ das erste Mal für Guatemala im Wettbewerb an. Wenn Bustamante den goldenen Bären gewinnen sollte, dann bekommt das ganze Team Goldzähne.

14:30 Uhr: Kein Einlass in die publikumsoffene Audi Berlinale Lounge. Erst mal was essen. Oh, jetzt warten aber schon viele Leute am Hintereingang des Hyatts auf  Christian Bale. Egal, ich hab Hunger!

15:00 Uhr: Die Menschenmassen pressen sich noch immer an die Absperrung. Noch keine Spur von Christian Bale. Ich finde einen etwas erhöhten Platz auf einem Betonklotz. Na dann spiele ich jetzt mal das Warten-auf-Spiel mit.

15:05 Uhr: Und da isser. Mein Smartphone macht unscharfe Bilder. Nee… jetzt will ich`s wissen. Wie und vor allem wo bekomme ich das perfekte Foto?

15:30 Uhr: Productiondesigner Sir Ken Adam, nimmt Teil an einem Gespräch über Autos in Filmen in der Audi Berlinale Lounge. Das legendäre Unterwasserauto von James Bond ist von ihm. Jemand aus Publikum bezeichnet ihn als den „wahren Q“. Recht hat er.

16:00 Uhr: Von der Lounge aus habe ich einen super Blick auf den roten Teppich mit den Stars aus „Mr. Holmes“. Der geadelte McKellen erscheint sichtlich gelassen. Er signiert seelenruhig alle Autogramme und plaudert mit einem Journalisten. Hätte auch ich sein können. Schade.

16:30 Uhr: Genau hier ist der perfekten Spot für das Foto von Christian Bale. Nur mal kurz die Fotokamera holen. Dann wieder in die Lounge. Netterweise findet dort auch noch ein Frage-Antwort-Gespräch mit „Mr. Holmes“-Regisseur Bill Condon statt. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich freu mich schon.

16:40 Uhr: Kein Einlass in die Lounge. Erst ab 18 Uhr wieder.

Christian Bale auf der 65. Berlinale bei der Premiere von Terrence Malicks "Knight of Cups"
Christian Bale auf der 65. Berlinale bei der Premiere von Terrence Malicks „Knight of Cups“

18:20 Uhr: Mit Presseausweis darf ich nicht in den Talkraum. Nur Leute mit Ticket für den Film.  Ich brauchte heute morgen aber keins. Na super. Weder Gespräch mit Bill Condon noch ein Foto von Christian Bale? Ich gebe nicht auf und drängel mich in den Pulk von Leuten, die auf den großen Fernseher am roten Teppich blicken.

18:30 Uhr: Großes Geschrei. Christian Bale ist da.

18:45 Uhr: Kurz bevor der Akku meines Fotoapparats aufgibt, gelingt mir das perfekte Foto. Ich bin zufrieden und gehe zum Abschluss des Tages in Simon Curtis` „Woman in Gold“.

(Die Uhrzeiten sind nur geschätzt)