Körperreisen

GRIND. Copyright: Viktor Gardsater
GRIND. Copyright: Viktor Gardsater

Harte Bässe und vibrierende Körper. Jefta van Dinthers rätselhafte Performances sind faszinierende Reisen durch Licht und Dunkelheit, den menschlichen Körper und die eigene Imagination. 

Schwerelosigkeit

Jefta van Dinther und Mette Ingvarsten springen, rutschen, zittern, fallen. Ihre Körper schweben durch die Kraft des Trampolins durch den Raum. „It`s in the Air“  feiert die Schwerelosigkeit. 

2009 entwickelt van Dinther seine ersten eigenen Stücke: „The Way Things Go“ und „Kneeding“. Bereits da zeigt sich sein extrem körperlicher Stil.

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Synästhetische Erfahrung

Wolldecken bestimmen in „The Blanket Dance“ (2011) die Dramaturgie. Im selben Jahr erschafft der Wahlberliner mit dem Komponisten David Kiers und der Lichtkünstlerin Minna Tiikainen durch „GRIND“ ein Werk, das allen Sinnen widerspricht.

Der Tänzer, Jefta van Dinther, ist von undefinierbarer Größe. Gerade noch war er zu sehen, dann verschwindet er plötzlich im Scheinwerferlicht. Der Lichtkegel wird heller und größer, van Dinther lehnt sich gegen eine elastische Wand, sein Körper springt vor und zurück. Der Schatten, den er wirft, verselbstständigt sich.

Vibrierender Körper

Jefta van Dinther setzt Geräusche in Bewegung um. Ein Starkstromkabel hält er mit beiden Händen fest, sein ganzer Körper vibriert, harte Bässe lassen ihn zittern, bis Lichtblitze die Dunkelheit herausfordern und Ton, Körper und Licht eins werden. Elektrisierend.

Sexuelle Cluberfahrung

In „This is Concrete“ (2012) nimmt der Tänzer den Clubgedanken wieder auf. Zwei Männer sind eins mit dem Takt von David Kiers Musik. Ihre Körper verlieren sich im Dunkeln, treffen sich im Licht. Extase – bis zur totalen Erschöpfung. Doch die Körper scheinen sich magnetisch anzuziehen. Der Bass ist auch hier prägend.

„Die Lautstärke und der Effekt des Sounds in Bezug zur Bewegung des Körpers ist etwas, dem man nicht widerstehen kann. Ich wünsche mir, dass das Publikum eine synästhetische Erfahrung macht und ein Gefühl für den eigenen Körper bekommt.
(Jefta van Dinther)

Größere Bühnen

2013 macht van Dinther den Schritt auf die großen Bühnen. Gemeinsam mit dem Cullberg Ballet, Minna Tiikainen und David Kiers inszeniert er mit einem riesigen Stück Stoff „Plateau Effect“ – den Stillstand als Tanz.

Im Juli präsentiert van Dinther mit „Protagonist“ seine zweite Zusammenarbeit mit dem Cullberg Ballet. Die soulige Stimme des schwedischen Popstars ELIAS, der mit „Revolution“ einen Hit landete, wird im Vordergrund stehen. Ob er wohl damit bei Tanz im August vertreten sein wird?


Weitere Informationen

Mehr über Jefta van Dinthers Stück „As It Empties Out“ und ein Interview mit van Dinther wie er für Robyns Musikvideo zu „Monument“ Schwerelosigkeit choreographierte und eigene Erfahrungen mit dem Plateau Effect.