Submarine: Bittersüße Leichtigkeit

In seinem erfrischend skurrilen und zeitlosen Filmdebut hat Richard Ayoade ein gutes Händchen für Situationskomik.. Submarine-copyright-Koolfilm

Ein Film wie ein warmer Sommerregen. Mit seinem erfrischend skurrilen und zeitlosen Spieldebüt „Submarine“ (2010) beweist Richard Ayoade ein gutes Händchen für Situationskomik und liefert ganz nebenbei noch den schönsten Soundtrack des Sommers ab. 

Liebe ist Strategiesache

Für den 15-jährigen Oliver Tate (Craig Roberts) ist Liebe einzig und allein Strategiesache – sowohl das Liebesleben seiner verklemmten Mutter und seines depressiven Vaters als auch sein eigenes. Er entscheidet sich für die hübsche Außenseiterin Jordana (Yasmin Page) und verabredet sich mit ihr. So wie man das als Teenager eben macht. Dann lernt er, was es heißt, sich wirklich in jemanden zu verlieben…

Spickzettel fürs Date

Regisseur Richard Ayoade verzichtet auf Klischees und gibt seinen Antihelden viel Raum. Allen voran: Dem melancholischen Oliver, dessen innere Monologe den roten Faden der Geschichte bilden. Die Bilder sind so bizarr wie realistisch: Oliver springt kerzengerade im schwarzen Anzug in ein Schwimmbecken und verzieht keine Miene. Sie trägt immer einen roten Stoffmantel, er einen schwarzen. Für sein Date schreibt Oliver einen Spickzettel: „Keine Tiernamen, kein Händchenhalten, keine Emotionen (schwul).“ Sie passen gut zusammen. Die Figur sitzt bei beiden.

Das Lieblingstape aus alten Zeiten

Durch den schwarzen Trenchcoat würde der lakonische Held in der weiten Landschaft immer ein bisschen fehl am Platz wirken, wären da nicht das Mädchen und die Musik (Alex Turner von den „Arctic Monkeys“ auf Solopfaden), die ihn auffangen. „Submarine“ ist wie das Lieblingstape aus Teenagerzeiten. Hin und wieder kramt man es aus einer alten Kiste, entstaubt es und genießt.