Was hab ich mich letztes Jahr Folge für Folge über „How I met your mother“ gefreut. Frauenheld Barney Stinson alias Neil Patrick Harris verführt Frauen mit seinen Lügen und nicht nur er, sondern auch alles andere, was er anfasst ist… einen Moment bitte: Legendär. Leider ist Neil Patrick Harris eben nicht Barney Stinson und versaut`s als Moderator bei den Oscars so richtig. Statt Pizza oder Selfies gabs eine Gesangseinlage und Harris in Unterhose auf der Bühne.
Eigentlich sollte ein Moderator beschwingt oder bedächtig – je nach Anlass – durch die Oscar-Verleihung führen. Harris aber lacht fast mehr über seine Gags als das Publikum. Harris und Anna Kendrick singen sich spielend durch mehrere Jahrzehnte Filmmusik, sein Schatten im Hintergrund war auch mal Gene Kelly. Leider interessiert mich das Gesinge recht wenig. Ich warte auf die großartigen Gags von Harris. Ein Wunsch, der mir leider nicht erfüllt wird.
Als Ellen Goosenberg und Dana Perry für den besten Dokumentar-Kurzfilm über die hohe Selbstmordrate bei Kriegsveteranen ausgezeichnet werden und Perry den Oscar ihrem durch Selbstmord verstorbenen Sohn widmet, reißt Harris anschließend einen Witz über Perrys Kleid. Die Anspielung auf „Birdman“ mit Harris ohne Bademantel, nur mit Unterhose, Socken und Schuhen bekleidet, wird sein größter Lacher sein. Danach werden seine Witze noch schlechter. Harris gibt an, Snowden könne „for some treason“ (Verrat), nicht anwesend sein… Harris, bitte geh von der Bühne! Leider ist das die Oscarverleihung und die dauert einfach mal etwas länger. Als das Spektakel zu Ende ist, frage ich mich, was aus Barney Stinson geworden ist…
Zum Vergleich: Barney Stinson
Mein Artikel zu den Oscars auf globe-M.
Die Oscargewinner
Fotocredit: Das Foto ist im Filmcafé im Prenzlauer Berg entstanden, die jedes Nacht ein Oscarscreening im Café und im Downstairs Kino veranstalten.