Weltrettendes Theaterstück?

Cosmic Love. Copyright: Susanne Gietl

Welch bewundernswerte Arbeitsmoral die Biene doch hat! Für ein Glas Honig umrundet sie drei Mal die Erde. Wir gehen für ein Honigglas nur ein paar Schritte zum Supermarkt. Das Theater unterm Dach widmet der Biene das Stück „Cosmic Love“.

Kosmische Liebe

Es ist eine kosmische Liebe, die Bienen und Blumen miteinander verbindet. Und mittendrin ist der Mensch. Auf der Bühne schwirren drei menschliche Bienen um eine künstliche Blume. Sie erzählen einer Journalistin auf der so genannten Bienen Biennale von ihren Erlebnissen als Biene. „Cosmic Love“ ist eine gewöhnungsbedürftige Mischung aus Biounterricht, Performance und Liederabend. Immer wieder verschwimmen die Welt des Menschen und die der Biene. Als beispielsweise die Journalistin in einem kurzen geschichtlichen Abriss über die Biene als Imkerin auftritt, preist eine der Bienen ein Glas Honig auf italienisch an. Ihre Arme spreizt sie nach hinten ab und ihre Finger bewegt sie unruhig, als seien sie Flügel. Eine Bewegung, die sich durch das ganze Stück zieht.

Gift und Blüten

Einer der traurigsten Momente: Als ihre Bienenfreunde von der stressigen kommerziellen Honigproduktion erzählen. Nur Blüten, so weit das Auge reichte und so viel Arbeit, dass eine der Bienen ihre Orientierung und ihr Bewusstsein verlor. Giftiger Nebel verteilt sich auf der Bühne und eine Stimme erklärt, dass Jahr für Jahr die Arbeitsbienen vergiftet werden.

 

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Globalisierungskritik auf der Bühne

Die Ideen sind gut, die Ausführungen öfter zu kindlich. Laienhafte Verkleidungen und zu viele musikalische Darbietungen machen das Stück leicht konsumierbar. Auch, wenn „Cosmic Love“ viele bewegende Momente beinhaltet. „Cosmic Love“ ist nach „Eigentlich wollte ich nach Finnland“ und „Hansel und Greta – ein europäisches Leiharbeitsmärchen“ (2014) ein weiteres Stück von unitedOFFproductions, das sich im Kontext der Globalisierung mit dem Zusammenhang von Lebensbedingungen und kultureller Identität beschäftigt.

Spieltermine: 28.-31. Januar, jeweils um 20 Uhr im Theater unterm Dach. Am 29. Januar findet im Anschluss ein Publikumsgespräch statt.