FIND 2016: Wie absurd ist die Wirklichkeit?

FIND 2016: Wie absurd ist die Wirklichkeit?

Am 1. März startet der Vorverkauf für das F.I.N.D. Festival Internationale Neue Dramatik. Dann miaut der Hund, das Pubilkum trägt Kopfhörer und die Absurditäten häufen sich. Liebes F.I.N.D., ich hab da mal ein paar Fragen.

Blasphemie war schon, was kommt nun?

In Claudia Castelluccis Installation „Natura e origine della mente“, frei nach II. Buch der Ethik von Spinoza miaut nicht nur der Hund, sondern eine Frau hängt mit einem Finger an einem Drahtseil und tritt mit ihr in Dialog. Regie führt Romeo Castellucci, der für sein radikales, bildgewaltiges Gegenwartstheater bekannt ist.

2012 schockierte Castellucci mit dem fäkalgetränkten „Sul concetto di volto nel figlio di Duo (Über das Konzept des Angesichts bei Gottes Sohn)“ vor einem überdimensionalen Christusbild die Berliner, in Paris konnte das Stück nur mit Polizeischutz aufgeführt werden und ein Kardinal warf Castelluci Blasphemie vor. Wie sehr wird er diesmal schockieren?

Wo beginnt der Traum, wo die Wirklichkeit?

„Wild Minds“ von Marcus Lindeen widmet sich den Träumern, die die Wirklichkeit nicht von ihrer Fantasie unterscheiden können. Interviews mit vier echten Tagträumern dienen Lindeen als Vorlage. Aber was träumen Tagträumer so und werden wir am Ende auch tagträumen können?

Wie absurd ist die Absurdität des Seins?

Per Audiokommentar verfolgt das Dead Centre „Chekhov’s First Play” die Geschehnisse auf der Bühne über die Absurdität des Seins. Führt das dann zur Selbsterkenntnis, ist das nur verdammt gute Unterhaltung oder intellektueller Stuss?

 

 

Was waren ihre letzten Worte?

In „LIPPY“, dem zweiten Stück von Dead Centre, rekonstruiert ein Lippenleser, die Gespräche von vier Frauen, die sich in 40 Tagen zu Tode hungerten. Über was sprachen sie wirklich und wie wichtig ist das Wort, wenn die Tat schon beschlossene Sache ist? Ist bei einem symbolischen Selbstmord nicht schon alles gesagt?

Wie fühlt sich überleben an, wenn man der einzige ist?

Anis Hamdouns „The Trip“ erzählt die Geschichte des einzigen Überlebenden, der gegen das Assad-Regime demonstrierte. Nach der Flucht nach Deutschland verfolgen ihn die Stimmen der Toten. Wird man sie hören?

 

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