Wie bringt man Alice Schwarzer und Kai Diekmann zum Heulen und Deutschland zum Leuchten? Auf der diesjährigen Webkonferenz re:publica twittern viele für ein Bier, aber andere auch für die Kunst.
Es ist schon lustig anzusehen, wie viele Besucher der re:publica während eines Vortrags nicht auf die Bühne, sondern auf ihr Telefon schauen. Da wird wohl wieder getwittert. Außerhalb der Vorträge werden selbst diejenigen, die noch keine große Twitterkarriere hinter sich haben, von einigen Ausstellern zu neuen Tweets animiert. Sie wollen neue Ideen oder einfach nur, dass ihr Name im Tweet genannt wird, aber es geht durchaus kreativer.
Hinter Stage 1, wo Netflix-Gründer Reed Hastings gestern als Star der re:publica gefeiert wurde, stehen viereckige Lampen auf einer aufgemalten Europakarte. Je nach Wetterlage sind sie hell oder dunkel, wenn jemand die folgende Hashtagkombi twittert, blinkt eine der Lampen. #rp15 #fewl #xx. Das xx ist der jeweilige Landescode. de steht natürlich für Deutschland. Hinter der Installation „Finding Europe with lights“ steckt ubirch, ein Start-Up, das sich der Vernetzung von Dingen mit dem Internet widmet. Sprich: Dem Internet der Dinge.
Die Agentur fischerAppelt trifft den Zeitgeist mit einer Büste von Kai Diekmann. Twittert man mit Hashtag zu seinem Vornamen die Stichworte qualitätsjournalismus, bushido, grexit, empörungsgesellschaft, paidcontent, valleytouri heult Diekmann auf, denn der BILD-Chef möchte diese Wort wohl so gar nicht hören beziehungsweise lesen. Bei dem Stichwort empörungsgesellschaft und bushido jault übrigens auch Alice Schwarzer, deren Kopf ebenfalls auf einer Säule trohnt. aufschrei, heidiklum, pornographie und likeagirl sind ihre Reizworte. Die re:publica ist eben immer wieder für einen Lacher gut.