Einen Staubsauger George Clooney vorziehen, würden wohl die wenigsten, aber im Eröffnungsfilm der Berlinale passiert genau das.
Erbarmungslose Putzfrau
Die Putzfrau kennt kein Erbarmen: Wer stört, wird weggesaugt. Auch George Clooney persönlich im Römerkostüm. Sie deutet auf eine verschlossene Tür… und schon befindet sich Clooney plötzlich in einem Raum voller Kommunisten. Aber dazu später. Ethan und Joel Coens „Hail, Caesar!“ nimmt die Traumfabrik gekonnt aufs Korn. Den größten Dummkopf spielt George Clooney, der – wären da nicht die intellektuellen Defizite – sich selbst spielt. Laut Clooney ist dieser Dummkopf noch dümmer als alle anderen Coen-Figuren, die er bisher verkörperte.
Clooney mal politisch?
Hat er gemeinsam mit seiner Frau, der Menschenrechtsanwältin Amal Clooney, Angela Merkel einen Besuch abgestattet, um seinen Ruf zu retten? Nein, denn Clooney engagiert sich im „International Rescue Commitee“ (IRC), das seit fast sechs Jahren Betroffene des Syrienkonflikts unterstützt. Der gefeierte Hollywoodschönling reiste 2006 gemeinsam mit seinem Vater, dem Journalisten Nicolas Joseph „Nick“ Clooney, für den Dokumentarfilm „A Journey to Darfur“ nach Sudan.
Super Angie und Good George
Dokumentiert wurden die Erfolge des IRC. Die amerikanischen, französischen und englischen Tv-Sender strahlten die Doku aus. Da darf Clooney ja wohl noch Frau Merkel und ein paar syrische Flüchtlinge besuchen, um über die Flüchtlingspolitik zu sprechen. Gefällt ihm übrigens. Ob George und Angie jetzt Facebook-Freunde werden? Noch ist nichts zu sehen, aber vielleicht haben beide ja einen privaten Account. Super Angie und Good George oder so.
Strippt hier keiner?
Zurück zu den Coens. Eigentlich gings auch gar nicht um George. George war nur die entführte Pappfigur, die es brauchte, um die Geschichte zu erzählen. Die hätte auch Channing Tatum spielen können. Obwohl, der musste ja mal wieder tanzen…. Diesmal steppt er als Matrose. Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Er steppt, er strippt nicht.
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Anmutig oder breitbeinig?
Ausziehen tut sich jemand anderes, die gute Scarlett Johansson. Erst spielt sie eine anmutige Wasserschönheit, dann schleudert sie ihren grünen Fischschwanz in eine Ecke und zündet sich breitbeinig eine Zigarette an. Ja, jeder darf das tun, was er am besten kann. Clooney darf doof kucken, Channing tanzt und Scarlett sieht einfach schön aus. Is ja auch eine schöne Frau.
Der Mann für alle Fälle
Ach ja, die Story, Zentrum dieses ganzen Spektakels ist Problemlöser Eddie Mannix (Josh Brolin). Wenn nichts hilft, muss er ran. Und mit der Pressetante eins (Tilda Swinton) und Pressetante zwei (Tilda Swinton) muss er sich auch noch herumschlagen. Mannix verliert nie den Überblick, der Zuschauer übrigens schon, denn so schön die Kulissen des 50er Jahre Hollywoods auch sein mögen, gemeinsam ergeben sie ein unvollständiges Puzzle. Die Coens bleiben in der Ideensammlung stecken, aber die Ideen sind einfach mal großartig. Ich sage nur Channing Tatum. U-Boot. Hund. Geldkoffer.
Mit Klasse oder mit Lasso?
Aber damit noch nicht genug. Auch Ralph Fiennes ist mit von der Partie. Der hat den Stil, mit dem er schon in „The Grand Budapest Hotel“ überzeugte. Das größte Talent aber ist der Cowboy Hobie Doyle (Alden Ehrenreich), der zwar super reiten, aber nicht reden kann und dessen Schauspielleistung sich auf Lasso werfen und galoppieren beschränkt. Und das kann er verdammt gut. Und Nudeln ohne Sauce bestellen. Ja, selbst Menschen ohne Talent dürfen nach Hollywood. Nicht aber in einen Coen-Film. Da brilliert jeder.
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Hail, Caesar! läuft ab 18. Februar 2016 im Kino.