Rückblick: August 2016

Bei "Tanz im August" schreibend mitzuhalten ist schwer,deshalb gab es mehr Facebook- und Instagramposts als Blogbeiträge. Und eine Filmkritik. Tanz im August allgemein. Copyright: Kulturschoxx/Susanne Giet

Der Moment, bevor das Lachen zum Gegacker wird ist mein Lieblingsmoment. Und der Moment, in dem der Mensch zu fliegen beginnt. „Tanz im August“ feiert all diese Schönheiten des Lebens. Da schreibend mitzuhalten ist schwer, deshalb gab es diesen Monat mehr Facebook- und Instagramposts als Blogbeiträge. Und eine Filmkritik. Und dann bekam Kulturschoxx Schluckauf. 

 

Nicht sortiert, aber dafür umso inspirierender

Achtung! Auch wenn das Festival „Tanz im August“ heißt, noch bis 4. September wird getanzt und gelesen, denn zum ersten Mal lädt das Festival die Choreografen ein, in der Bibliothek drei für ihr Werk entscheidende Titel ins Regal zu stellen. Bis Samstag 22 Uhr gibt`s noch die Möglichkeit, dort zu schmökern, zu diskutieren oder einfach zu relaxen. Überraschend, was sich da so findet. Ein Buch über spirtuelles Erwachen, die Biographie von Mike Tyson oder ein Buch über die Zukunft der Menschen im All.

Genauso spannend wie diese Mischung ist das diesjährige liebevoll von Kuratin Virve Sutinen zusammengestellte Programm. In „MDSLX“ erzählt Silvia Calderoni ihre ganz persönliche Middlesex-Geschichte. Die schwarze Hautfarbe spielte in vielen Produktionen eine Rolle. In Dana Michels „Mercurial George“, für das Eröffnungsquartett JUCK und in #negrophobia, wo Jaamil Olawale Kosoko mit einer geballten Ladung Black Power aufwartet. Bis zum vorletzen Festivaltag, dem 3. September. Außerdem sind nackte Wahrheiten in den nächsten Tagen zu erwarten: Mia Habib und Mitkhal Alzgair.

 

Besondere Highlights für mich waren:

Voetvolk/Lisbeth Gruwez „AH/HA“- Komisch und gruselig zugleich, das Lachen in all seine Bestandteile zu zerlegen, VA Wölfl/NEUER TANZ – Bildende Kunst auf der Bühne. Tanz ist hier nur ein Gestaltungselement. Cullberg Ballett/Deborah Hay – Meditation in einem Meer aus Tänzern und Nick Powers „Cypher“. Nachhaltig beeindruckt bin ich immer noch von „MDSLX“, eine Performance, die immer noch nachwirkt und mich wohl nie wieder loslassen wird.

 

Fliegende Menschen

Yoann Bourgois`“Celui qui tombe“ entpuppte sich als einer der Publikumslieblinge. Menschen, die fallend Treppensteigen und durch die Fliehkraft auf einer Fläche fliegen. Peeping Tom nimmt in „32 Rue Vandenbranden“ einen ähnlichen Weg und kombiniert Artistik mit Tanz und Trash. Auch Nick Powers „Cypher“, vier Breakdancer, zieht das Publikum in seinen Bann. Tass, einer der Tänzer, erzählt im Gespräch, dass er nur neun Jahre brauchte, um Fliegen zu lernen. Sie wirbeln, drehen sich Kopf an Kopf und reißen das Publikum mit Bis zum Ende des Festivals. Wie passend.

Einen Film, der wie ein warmer Sommerregen ist, möchte ich dir auch ans Herz legen. Den kann man auch im September schauen. Und auch wenn der August schon zu Ende ist, es folgt immer ein neuer Monat und damit die neue Chance, viele tolle Dinge zu erleben. Schau einfach in die Vorschau für den Rest des Jahres. Bleib aktiv.

Wir lesen uns,
Susanne