Rückblick: Juni/Juli 2016

Neu auf Kulturschoxx: Ein Podcast für Theater- und Tanzfreunde und die Erkenntnis, dass Zuschauer Rollschuhe tragen sollten. Lea-Moro-The-End-of-the-Alphabeth-copyright-SusanneGietl-Kulturschoxx

Lieber Leser, passend zum Sommerloch hat Kulturschoxx eine Pause eingelegt. Dafür gibt`s jetzt einen Podcast für Theaterfreunde und Tanzsüchtige, die Erkenntnis, dass die Zuschauer Rollschuhe tragen sollten und nicht die Performer und neue Zukunfspläne. 

 Neue Zukunftspläne?- Podcasten natürlich!

In einem Monat passiert für gewöhnlich so viel, dass ich locker einen Blogbeitrag pro Tag schreiben könnte. Allerdings fehlt mir dafür die Zeit und so habe ich mich entschlossen, den Blog ab und zu einfach ruhen zu lassen. Genau jetzt einen Podcast zu veröffentlichen, war mir ein inneres Bedürfnis. Schon lange gährte in mir die Idee, einfach mal einen Podcast über neue Theater- und Tanzformen zu machen? „Von Theaterorten und getanzten Worten“ heißt mein Baby und wird unregelmäßig erscheinen. Natürlich gibt es – wie bei jedem Podcast – die Möglichkeit, den Podcast einfach zu abonnieren.

Computerspieltheater und Real-Life-Theatre 

In der ersten Folge unterhielt ich mich mit Anne-Sylvie König, Rolf Kasteleiner und Inge Ling über herakliden.net: cybernetic organism theater. Im Fokus stand die Frage, ob Computerspieltheater auch ohne Smartphone möglich ist.

Anders als das Team der Herakliden setzt Prinzip Gonzo auf Social Media und QR-Codes. Der Zuschauer mutiert zum Unternehmer und befindet sich mit anderen im Wettbewerb. Darüber werden wir uns in der zweiten Folge unterhalten.

„Monypolo – Liebe Dein System“ ist unterhaltsamer als jede BWL-Stunde. Da macht sogar das Tragen von weißen Hemden Spaß.

 

 

Und so sieht es im Inneren des Unternehmens aus:

 

Um nicht zu viel zu verraten: Geld, Schlüsselqualifikationen und das richtige Händchen für gute Entscheidungen bringen den einen oder anderen Unternehmer an die Spitze, es sei denn es kommt alles anders…

Im Samtanzug zurück in die 80er

Weniger ernst und dafür umso ironischer ging es bei Lea Moros „The End of the Alphabeth“ zu. Aber hej, Rollschuhfahren ist sooo 80er. Nicht nur, weil Andrew Lloyd Webber einen ganzen „Starlight Express“ auf Rollschuhen laufen ließ, sondern auch, weil Michael Jackson und die Backstreet Boys den perfekten Soundtrack für eine Rollschuhkür ablieferten.

Lea Moro scheint genau diesen Ansatz in „End of the Alphabeth“ (nicht) verfolgen zu wollen. Sie tanzt zu Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ im schwarz-grün schimmernden Samtanzug. Leider wirkt das ganz und gar nicht elegant, sondern führt direkt zurück in die glitzernde Welt eines rollschuhfahrenden Teenagers. Sie zitiert Popsongs, „Evita“ und fährt abenteuerliche Kostüme auf. Einen regenbogenfarben schimmernden Umhang beispielsweise und dazu einen Helm mit fünf brennenden Wunderkerzen. Ein Fest, wenn es nur nicht so übertrieben schrecklich wäre.

Hilflos wie ein Eisbär auf Rollschuhen

Wenn sie rückwärts fährt rudert sie mit den Armen, wenn sie singt, dann plant wohl der eine oder andere Zuschauer schon den nächsten Karaokeausflug. Im Eisbärkostüm macht sie die beste Figur, denn dann macht sie traurige Purzelbäume und wirkt einfach nur hilfllos. So hilflos, wie der Zuschauer, der sich nur eines wünscht: Rollschuhe. Um vor all der Ironie einfach nur schnell davonlaufen zu können.

Um einen Satz bin ich ihr dann doch dankbar. „You`re losing speed, you`re losing strength, not style that goes on. Forever.“

Selbst wenn die Situation noch so hoffnungslos erscheint: Bleib stylisch und lächel dabei.

Wir lesen uns,
Susanne