Lieber Leser,
mit KULTURSCHOXX tanzte ich durch das Sommerloch, ich lernte, was Fast Food mit Tanz zu tun hat und beschloss, ab sofort auch auf englisch zu bloggen. Nicht immer, nur ab und zu. Außerdem reiste ich durch ein Lichtermeer.
„Poetisches Theater“ nennen Theater Anu ihre Produktionen, bei denen sie phantasievoll geheimnisvolle Orte erschließen. Diesmal bespielten sie das Tempelhofer Feld. Währenddessen besuchte ich das Internationale Festival Tanz im August. Oft und gerne.
Bildende Kunst und Tanz miteinander zu vergleichen, macht wenig Sinn. Bildende Kunst mit Tanz zu vergleichen schon. Axel Haubrok, der das Tanz im August-Festival eröffnete, erklärte mir den Zusammenhang der beiden Künste, Lucinda Childs setzte bei „Available Light“ die Theorie in die Praxis um. Das Stück, das 1983 seine Erstaufführung im Museum of Contemporary Art in Los Angeles feierte, wirkte fast wie ein Museumsstück. Statt wildem Tanz präsentierte Childs klare Tanzformen mit mathematischer Struktur.
In Mathe war ich schon immer schlecht, also war mathematisches Tanzen in den Physical Introductions zu „Available Lights“ auch nicht gerade meins, aber lehrreich war es schon. Im Gespräch redete Lucinda Childs-Tänzer Ty Boomershine über McDonalds als Tanzphilosophie und darüber, ob man mathematische Stücke auch ohne zu zählen auf der Bühne tanzen kann und wie es sich anfühlt, ein älteres Stück erneut zu tanzen.
Dass sich Menschen in lebendige Tuschezeichnungen verwandeln können, bewies Compagnie Marie Chouinard – und auch wie elegant Andersartigkeit auf der Bühne dargestellt werden kann. Und Elina Pirinens „Personal Symphonic Moment“, interpretierte Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch` „Leningrader Sinphonie“ sehr modern mit Hilfe von saurer Sahne, Marshmallows und Mausefalle.
Tanzt. Auch mal mit Physikern oder Mathematikern, denn das bereichert alle Beteiligten. Ich werde selbiges tun. Bald. Wieder.
Wir lesen uns,
Susanne